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Benetton wird ganz »normal« – ist das gut so?

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Mit Fotos von Theo Wenners setzt Benetton bei seinem neuen, weltweiten Markenauftritt auf Menschen »wie du und ich«. Revolutionär oder langweilig?

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 Es gab ja mal Zeiten, in denen die Benetton-Werbung regelmäßig weltweit Schlagzeilen machte. Das war in den achtziger und neunziger Jahren, als Fotograf Oliviero Toscani – statt schlicht für Wollpullover zu werben – legendäre Werbeplakate für drastische Botschaften zu Themen wie Rassismus, AIDS, Bosnienkrieg oder Todesstrafe nutzte (hier lässt sich ein Interview, in dem man diese Ausnahmepersönlichkeit ganz gut kennenlernt).

In Zusammenarbeit mit Benettons Kreativhochburg Fabrica entstanden auch in letzten Jahren zwar weniger spektakuläre, aber eben doch engagierte Kampagnen. So etwa 2012 Motive über die allerorten grassierende Arbeitslosigkeit gut ausgebildeter junger Leute oder 2014 die Kampagne #IBELONG über Flüchtlinge, die ihre Nationalität verloren haben (zu sehen in der Bildergalerie unten).

Nach der Kampagne »Face of the City« von Anfang des Jahres scheint diese soziale Linie weiter abzuflachen. Der neue weltweite Markenauftritt steht unter dem Motto »Clothes for humans« und setzt auf »echte Augenblicke und Gefühle«. Dabei setzte die Agentur 180 Amsterdam auf den Promi-Fotografen Theo Wenner. Dieser ist Sohn von Jann Wenner, Mitgründer des Rolling-Stones-Magazins, und wurde in den Medien durch Beziehungen mit Liv Tyler und Miley Cyrus bekannt. Außerdem porträtiert er regelmäßig Celebrities für den »Rolling Stone« und andere Magazine oder schießt Fotos für Modelabel wie Chloé.

Ob Theo Wenner wirklich der Experte für authentische Augenblicke ist und ob es ihm gelingt, das »Manifest«umzusetzen, das Benetton für den neuen Markenauftritt lancierte, kann jeder anhand der Bildergalerie selbst beurteilen.

Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Fotos: Theo Wenner Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Die Kindermode-Fotos schoss Stefano Azario Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Die Kindermode-Fotos schoss Stefano Azario Die Agentur 180 Amsterdam entwickelte den neuen Benetton-Markenauftritt mit dem Claim »Clothes for Humans«. Die Kindermode-Fotos schoss Stefano Azario 2008 bis 2015 entwickelte der Kubaner Erik Ravelo bei Benettons Fabrica als Kreativdirektor »Social Campaigns« wie diese zum UN International Day for the Elimination of Violence Against Women Um Flüchtlinge ging es in der #IBELONG-Kampagne von November 2014: »10 Million people in the world have no nationality« »7 of the nearly 100 million people under 30 years of age in search of a job« – so der Claim dieser Kampagne vom September 2012, die Fabrica mit der Werbeagentur 72andSunny realisierte
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Die Bildbranche trifft sich in Berlin zum Update

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Fotografie, (Post)-Produktion, Illustration: Wer sich für diese Themen interessiert, sollte zur UPdate nach Berlin kommen und/oder an den GoSee Awards teilnehmen

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@ Sacha Maric c/o Blink Production Kopenhagen für das Magazin »Nylon«

Zum zehnten Mal veranstaltet das PR-Büro GoSee dies Jahr den in der Bildbranche so beliebten UPdate Salon. Am 30. September präsentieren sich im noblen Kronprinzenpalais wieder jede Menge interessante Repräsentanzen und Produktionsfirmen aus dem In- und Ausland. Die Besucher sind Art-Buyer, Artdirektoren, Magazinmacher, Werber et cetera. Sie alle haben freien Eintritt und brauchen sich nur im Vorwege hier zu akkreditieren.

Neben der Messe werden Talks und Ausstellungen geboten, hochkarätige Jurys küren die Gewinner des GoseeAwards. Gesucht werden hierbei die besten Arbeiten in den acht Kategorien Art Projects, Beauty, Fashion, Illustration, Nude, Reportage, Stills sowie Screenings (letzteres meint das Gesamt-Online-Portfolio). Eine Teilnahme ist übrigens nach wie vor möglich. Die große Aftershow-Party ist längst Tradition.

Als deutsche Aussteller haben sich unter anderem die Fotografenagenturen wie Take Agency, Severin Wendeler, Karina Bednorz, Solar und Fotografen oder Soothing Shade angemeldet, als Illustratorenrepräsentanzen sind etwa 2agenten oder kombinatrotweiss vertreten.

Doch die UPdate ist vor allem auch ein sehr kosmopolitischer Event mit vielen ausländischen Ausstellern. Darunter so renommierte Firmen wie Sarah Laird aus NewYork/London, Giant Artists aus LA, Meraki Production aus Dubai, Adamsky und LundLund aus Stockholm oder Blink Production aus Copenhagen.

 

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Das Kronprinzenpalais Unter den Linden, das am 30. September zur Anlaufstelle für Bildprofis wird

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Neue Axe-Kampagne: Coole Typen in Schwarzweiß

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Männlich, authentisch, charaktervoll – Tim Bruenings Fotos für Axe sind ein echter Hingucker.

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Die Produkte sind schwarz oder weiß, die Axe-Website präsentiert sie auf schlichtem weißen Hintergrund – und auch in der neuen Kampagne setzt Axe seine schwarzweiße Linie fort. Die Fotos schoss der für einen authentischen Stil bekannte Hamburger Fotograf Tim Bruening, der sonst Bands wie Deichkind fotografiert oder für Editorial-Kunden wie »Vice«, »Neon« oder »Zeit-Magazin« arbeitet. In kurzen Clips kommen die nichtprofessionellen Models der Kampagne auch in den sozialen Netzen zum Einsatz, wie unten etwa bei Blogger und DJ Willy Iffland von Dressed Like Machines zu sehen.

Fotograf Tim Bruening wird von der Berliner Repräsentanz Upperorange vertreten. Der Mann oben mit dem charmanten kleinen Schnurrbart ist übrigens Simeon Melchior, der an der Muthesius Hochschule in Kiel Kunst studiert. Das Foto unten zeigt Schlagzeuger und Musiker Eddie Ness – er arbeitet tatsächlich öfter als Model.

Gleichzeitig veröffentlich startet Axe eine neue Männerzeitschrift. In einer gigantischen Auflage von 350 000 Exemplaren wird sie demnächst in Cafés, Bars und ausgewählten Shops verteilt. Kampagne UND Magazin wurden von der Hamburger Agentur Dokyo realisiert.

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Ausgezeichnet: Die besten Schweizer Werbefotografen

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Der Swiss Photo Award ist entschieden – wir zeigen die besten Schweizer Werbefotografien von 2016, von Neandertalern bis abstraktem Architekturfoto.

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© Armin Zogbaum für Samsung Mobile

Lauter ungewöhnliche Arbeiten von Werbefotografen fanden sich unter den Nominierungen zum Swiss Photo Award in der Kategorie Werbung. Für das Rebranding von Mobilfunkanbieter Orange Schweiz, der sich inzwischen Salt nennt, fotografierte Judith Affolter ganz normale Menschen auf der Straße. Erst im nachhinein holte sie sich deren Zustimmung und Kontaktdaten ein. Als die Wahl der Motive feststand, die tatsächlich in Werbung, Stores, Publikation und online zum Einsatz kommen sollten, wurden Verwendungsrechte und Honorar geklärt. Agentur war Publicis Schweiz.

Ein bemerkenswerter Ansatz, trotzdem ging der erste Preis des Swiss Photo Award in der Kategorie Werbefotografie letzte Woche an Michael Egloffs Bilder für Produktkatalog und Internetauftritt des Leuchtenherstellers Tulux. Begründung: »Die Jury war insbesondere von der Umsetzung der Idee überzeugt, die für Werbung für Leuchten macht, aber nicht die Leuchte, sonderen deren Wirkung umsetzt, Licht ins Dunkle zu bringen. Es gelingt Michael Egloff in einer architektonisch einfachen Umgebung diese Wirkung genial in Szene zu setzen. Dabei verschmelzen Produkt- und Architekturfotografie zu einer überzeugenden Einheit.« Die Art-direktion übernahm Viola Zimmermann.

Das dritte Lieblingsprojekt der Jury sind die Fotos von Daniel Bolliger für die MyEnemy-campaign von Chris Habana Jewelry. Schmuck dieser Marke tragen Promis wie Rihanna, Beyoncé oder Lady Gaga. Daniel Bolliger schoss in New York Fotos von professionellen und nichtprofessionellen Models, bei denen Geschlechterrollen irrelevant werden.

Auf der Shortlist standen Jonas Marguet, Armin Zogbaum, Sylvan Müller und Franziska Frutiger. Mehr über den seit 18 Jahren vergebenen renommierten Fotowettbewerb kann man hier erfahren.

Fotos von Michael Egloff für Leuchtenhersteller Tulux Fotos von Michael Egloff für Leuchtenhersteller Tulux Fotos von Michael Egloff für Leuchtenhersteller Tulux Fotos von Michael Egloff für Leuchtenhersteller Tulux Fotos von Michael Egloff für Leuchtenhersteller Tulux Um die Unbenennung von Orange Schweiz in Salt zu kommunizieren, fotografierte Judith Affolter auf den Straßen von 12 Schweizer Städten Um die Unbenennung von Orange Schweiz in Salt zu kommunizieren, fotografierte Judith Affolter auf den Straßen von 12 Schweizer Städten Um die Unbenennung von Orange Schweiz in Salt zu kommunizieren, fotografierte Judith Affolter auf den Straßen von 12 Schweizer Städten Um die Unbenennung von Orange Schweiz in Salt zu kommunizieren, fotografierte Judith Affolter auf den Straßen von 12 Schweizer Städten Um die Unbenennung von Orange Schweiz in Salt zu kommunizieren, fotografierte Judith Affolter auf den Straßen von 12 Schweizer Städten Um die Unbenennung von Orange Schweiz in Salt zu kommunizieren, fotografierte Judith Affolter auf den Straßen von 12 Schweizer Städten Um die Unbenennung von Orange Schweiz in Salt zu kommunizieren, fotografierte Judith Affolter auf den Straßen von 12 Schweizer Städten Daniel Bollinger setzte Schmuck der Marke Chris Habana Jewelry in New York mit androgynen Models in Szene Daniel Bollinger setzte Schmuck der Marke Chris Habana Jewelry in New York mit androgynen Models in Szene Daniel Bollinger setzte Schmuck der Marke Chris Habana Jewelry in New York mit androgynen Models in Szene Armin Zogbaum arbeitete für Samsung Mobile mit drei Special-Effects-Maskenbildnern aus dem Filmbereich zusammen Armin Zogbaum arbeitete für Samsung Mobile mit drei Special-Effects-Maskenbildnern aus dem Filmbereich zusammen Armin Zogbaum arbeitete für Samsung Mobile mit drei Special-Effects-Maskenbildnern aus dem Filmbereich zusammen Armin Zogbaum arbeitete für Samsung Mobile mit drei Special-Effects-Maskenbildnern aus dem Filmbereich zusammen Franziska Frutiger fotografiert seit dreizehn Jahren die Motive für die Plakate des fffh/Festival du Film Français d’Helvétie. Die filmische Atmosphäre dieser Bilder entstand mit projektierten Dias als Hintergrund Franziska Frutiger fotografiert seit dreizehn Jahren die Motive für die Plakate des fffh/Festival du Film Français d’Helvétie. Die filmische Atmosphäre dieser Bilder entstand mit projektierten Dias als Hintergrund Franziska Frutiger fotografiert seit dreizehn Jahren die Motive für die Plakate des fffh/Festival du Film Français d’Helvétie. Die filmische Atmosphäre dieser Bilder entstand mit projektierten Dias als Hintergrund Für die Spielzeit-Kampagne 2015/2016 des Luzerner Theaters fotografierte Sylvan Müller Schauspieler direkt nach ihrem Auftritt Für die Spielzeit-Kampagne 2015/2016 des Luzerner Theaters fotografierte Sylvan Müller Schauspieler direkt nach ihrem Auftritt Bilder von Jonas Marguet für die Kenzo-Home-Kollektion SS15 Bilder von Jonas Marguet für die Kenzo-Home-Kollektion SS15 Bilder von Jonas Marguet für die Kenzo-Home-Kollektion SS15 Bilder von Jonas Marguet für die Kenzo-Home-Kollektion SS15

Gib der Versuchung nicht nach! Werbekampagne gegen Schwarzfahren

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Höre nicht auf die verführerisch-teuflischen Einflüsterungen von CGI-Monstern – warnt diese Werbekampagne alle, die überlegen, ob sie mal wieder keine Fahrkarte kaufen sollen …

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Den Klassiker von Engelchen und Teufelchen, die einem auf der Schulter sitzen und einen zu guten oder bösen Taten verleiten wollen, kennt man über die Jahre ja schon aus der einen oder anderen Werbekampagne. Hier oben faucht der böse Geist »Aber ja, fahr einfach schwarz … Es wäre doch nicht das erste Mal.«

In einer neuen Kampagne der Werbeagentur Havas aus Paris wird dieses Motiv höchst zeitgemäß umgesetzt – in einem Look, der an aktuelle Fantasy-Filme oder Videospiele erinnert. Die fiesen CGI-Monster kommen von Illusion aus Bangkok, eines der auf seinem Gebiet wohl meistausgezeichneten Studios der Welt. Die Thailänder, die man für aufsehenerregende Arbeiten wie die Kampagne für Robin Wood von Grabarz & Partner kennt, werden hierzulande von der Repräsentanz analog/digital vertreten. Die Fotos schoss das Duo Nick & Chloé, auf dem deutschen Markt vertreten von Hille Photographers aus Hamburg.

Bei der jungen Frau flüstert das Monsterchen »Dein Personalausweis? Pah, du sagst einfach, du hast ihn nicht dabei!« Und bei dem Jugendlichen heisst es »Du wirst kontrolliert? Egal, du kannst doch schnell laufen!« Was aber alles nicht so ratsam ist, denn einige der wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel in Frankreich haben die Strafen für wiederholtes Schwarzfahren verschärft: Der Versuchung nachzugeben, kann jetzt bis zu 7500 Euro Strafe oder sechs Monate Gefängnis bringen.

 

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Starbucks, Coca-Cola, Ikea und Co: Marken mal anders inszeniert

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Wie würden bekannte Fotografen Markenklassiker interpretieren, wenn sie ganz freie Hand hätten?

Aus der Reihe ARTandBrand von Platnum: Stefan Ruhmke für Lego

Aus der Reihe ARTandBrand von Platnum: Stefan Ruhmke für Lego

Eine Frage, die ungefähr alle zwei Monate bei Platnum beantwortet wird. Die von der Fotografenagentin Susanne Bransch eingerichtete Plattform soll der Inspiration aller dienen, die mit Fotografie arbeiten. Viele bekannte Fotografen sind vertreten, doch es handelt sich nicht um eine normale Portfolio-Seite mit Kampagnenbildern et cetera. Platnum wirkt eher künstlerisch, denn im Vordergrund stehen Ideen und Looks: Erst wenn man hier neugierig geworden ist und Bilder angeklickt hat, findet man die Namen der Fotografen.

Alle zwei Monate schlägt Susanne Bransch den Mitgliedern der Platnum-Community eine Marke vor. Wer Lust und Zeit hat, denkt sich Visualisierungen durch Fotos, Gifs oder kleinen Video-Clips aus. Die Aktion trägt den Namen ARTandBrand und dieses Suchwort muss man auf der Website auch eingeben, um zu den Interpretationen der einzelnen Marken zu gelangen.

Ikea, Lego, Starbucks, Kleenex, M&Ms und Coca-Cola heißen die Brands, an denen die Platnum-Kreativen sich bisher ausprobiert haben – heraus kommen Markeninszenierungen, die einfach mal die üblichen ausgetretenen Pfade verlassen. Zu den spannenden Fotografen, deren ARTandBrand-Interpretationen in unserer Bildergalerie zu sehen sind, gehören Kai Wiechmann, Thomas Mangold, das Duo Aorta, Christian Stoll, Oliver Rheindorf, Olivier Verhellen, Silvio Knesevic, Bruno Alexander, Francesco Bittechesu oder Stefan Ruhmke (Letzterer sorgte für die Lego-Straßensperre, die oben zu sehen ist.

 

Ganz »nebenbei« können die Fotografen auch mal zeigen, was sie mit Gifs und Video-Clips in punkto Bewegtbild draufhaben. Besonders der Niederländer Daan Brand, dessen Clips hier zu sehen sind, sprüht nur so vor Ideen. Liegt wohl daran, dass er früher mal Cartoonist war und die Kunst des witzigen Storytelling natürlich auch mit der Kamera pflegt.

 

 

 

 

 

Die Trend-Ausgabe ist da!

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Der neue Realismus in Werbung und Kommunikation, variable Fonts, Storytelling mit GIFs … In der aktuellen Ausgabe spüren wir den Trends in Design, Typografie und Interactive Media nach.

Bildersuche, Kommunikationsdesign, Typografie, Werbekampagne, GIF-Animation erstellen, Werbeagentur, Web-Fonts

Neues Jahr, neues Glück. Und neue Trendthemen, die uns über den Jahreswechsel hinaus beschäftigen werden. In PAGE 02.2017 beleuchten wir aktuelle Bildtrends in der Werbung und den Stand der Dinge im Bereich der variablen Fonts, die mit der OpenType-Spezifikation 1.8 Typedesigner und Typografen aufmerken lassen.

Was auffällt an den aktuellen Werbekampagnen, ist die verblüffend authentische Anmutung der Bilder. Das allein ist nicht unbedingt neu: Role Models, die auf allgemeine Schönheitsideale zu pfeifen scheinen, tauchen alle Dekaden wieder in der Werbe- und Modefotografie auf. Benetton etwa lässt schon seit den 1980er Jahren mit schöner Regelmäßigkeit die raue Wirklichkeit in die Werbewelt einbrechen.

Diesmal jedoch scheinen die sozialen Medien und das Internet den Druck zu mehr Authentizität in der Markenkommunikation nachhaltig zu erhöhen. Wir fragen: Setzen die Konsumenten ihren Wunsch nach weniger Perfektionsdruck durch Werbung tatsächlich langfristig durch? Wird Werbung jetzt wirklich echt und ehrlich?


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Die GIF-Kultur feiert schon lange das Vorläufige, Provisorische, Unperfekte – alle lieben und teilen die Endlos-Clips auf Giphy, Riffsy und Co. In PAGE 02.2017 beleuchten wir ihre Einsatzmöglichkeiten im Storytelling oder für animierte Infografiken, die sogenannten Gifographics.

Auch beim Typo-Thema der variablen Fonts haben wir es mit einer Renaissance zu tun. Was aber verändert sich mit der OpenType-Spezifikation 1.8, wem nützt sie und welche variablen Web-Fonts kann man bereits in welchen Programmen verwenden? Führende Typedesigner haben uns schon mal erklärt, was sie daran schätzen oder warum sie noch abwarten.

Klingt eigentlich alles nicht nach Post-Internet-Ära … Und doch haben wir Indizien ausgemacht, die zeigen, dass die User vom Web genervt sind. Wie die Werbung diesen Überdruss gewinnbringend aufgreift, zeigen wir im dritten Teil unserer Trendgeschichte.


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Gut also, dass Sie PAGE lesen können, und das Internet bleibt aus :–). Hier geht’s zur PAGE Einzelheftbestellung. Abonnements erlösen Sie langfristig vom Web – PAGE AboPlus in Print und digital und PAGE Studentenabo machen’s möglich. Und wer nur versuchsweise aus dem Internet aussteigen möchte, gelangt hier zu unserem PAGE Miniabo.

Wir wünschen viel Spaß beim gut dosierten Disconnecten!


Weitere Themen in PAGE 02.2017

Programmatic Creation
Auf Basis von Daten und Algorithmen lassen sich Werbebotschaften hyperindividualisieren und userspezifisch ausspielen

Chatbots: UX Design & Branding
Überall ploppen sie auf und übernehmen Funktionen des grafischen Interfaces. Designer stellt dies vor neue Aufgaben: Denn inwieweit lassen sich Chatbots gestalten?

Job & Gehalt
Interaction Design


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Plus diesen Topics

Glück in Branding & Marketing
Nichts scheint so schwer zu sein, wie dieses leichtfüßige Gefühl zu kommunizieren. Aber es ist möglich!

Typoreise Belgien
Zwischen den Niederlanden und Frankreich hat sich eine äußerst interessante, kunstaffine Grafikdesign- und Typografieszene entwickelt

Nachhaltigkeitsbericht für Fashionkonzern
Mit einer infografischen Bildsprache bringt die Agentur Pravda die Welt der Zahlen und der Mode zusammen

Retina mit MicroPlus-Fonts
Selbst in 4 Punkt lässt sich die von Tobias Frere-Jones entwickelte Schriftfamilie ausgezeichnet lesen

Ratgeber: Persuasive Webdesign
Wer erfolgreiche interaktive Anwendungen aufsetzen will, sollte auch die psychologischen Muster unseres Verhaltens berücksichtigen. Anders Toxboe gibt Tipps

Vorträge auf Konferenzen
Wie es gelingt, als Sprecher eingeladen zu werden, und worauf es bei Auftritt und Präsentation ankommt

Als Kreativnomadin um die Welt
Im Interview erzählt Tatevik Aghababyan, warum sie ihre Agenturkarriere aufgab und wie sie jetzt lebt und arbeitet


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Unser Dank für Stimmungsbilder und Expertisen zum Thema Variable Fonts geht an Akiem Helmling von Underware in Den Haag, Indra Kupferschmid, Typografin und Professorin für Typografie in Saarbrücken, Nick Sherman, Typograf und typografischer Berater aus New York, an Tim Ahrens, Betreiber von Just Another Foundry, und an Ivo Wessel, iOS-Entwickler und Gründer von In Best Hands, Berlin.

 

Wird Werbung endlich richtig authentisch?

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Ist Schönheit anders, als wir bisher dachten …

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Äußerst beliebt: die Serie »Werbung vs. Realität« von YouTuberin Hannah Thalhammer alias Klein aber Hannah

Hannah Thalhammer ist eine hübsche junge Frau, Model­maße hat sie aber nicht vorzuweisen. Für sie kein Problem – die YouTuberin begeistert stattdessen die 177 000 Abonnen­ten ihres Channels »Klein aber Hannah« mit dem Format »Werbung vs. Realität«.

Dafür stellt sie Werbefotos von Fashionmarken wie H&M, ZARA oder Hollister nach, kauft die jeweiligen Klamotten und bewertet dann, wie tragbar sie für eine »normale« Frau sind. Die Gegenüberstellung von Werbeillusion und schnöder Wirklichkeit ist in den sozialen Medien überhaupt ein beliebtes Genre, das regelmäßig immer wieder Highlights her­vorbringt.

Setzt sich die in der Werbebranche ja bereits ewig beschworene Authentizität auf Druck der Konsumenten etwa doch noch durch? Tatsächlich kehren immer mehr Marken den Heile-Welt-Bildern schöner und dauerfröhlicher Menschen den Rücken.

Nehmen wir zum Beispiel das Label The North Face, das mit seinem Werbeclip »Question Madness« wieder das Aben­teu­er in die von biederen Stadtmenschen gezähmte Outdoor-Mode zurückholen will.

In dem vom kalifornischen Ex-Ska­te­boarder und Dokumentarfilmer Stacy Peralta pro­duzier­ten Film sind echte Kämpfer, Tränen der Verzweiflung, blutige Schrammen … Weiterlesen

 


Fotografen bald abgeschafft?

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Das neueste Motiv der legendären »FAZ«-Kampagne wurde von Robotern fotografiert.

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Beim neuesten Motiv der Kampagne »Dahinter steckt immer ein kluger Kopf« läuft Scholz & Friends wieder einmal zu Höchstform auf. Der dargestellte »FAZ«-Leser ist diesmal Till Reuter, Chef des Automatisierungskonzerns KUKA. Dessen Roboter traten auch schon gegen Tischtennismeister Timo Boll zum Duell an.

Diesmal nun haben sie angeblich anstelle eines Fotografen das Shooting für die kultige Kampagne der Zeitung realisiert, einer von ihnen hat auch den Auslöser betätigt. Auf dem fertigen Motiv steht dann der Hinweis »Jetzt die vollautomatisierte Produktion dieses Fotos anschauen auf faz.net/reuter« (das sollten Sie auch unbedingt tun).

Klar, die Ingenieure des Augsburger Unternehmens haben ganz schön ernsthaft getüftelt, um die Roboter fit für die Durchführung des Shootings zu machen. Aber keine Angst, Fotografen werden auch in Zukunft gebraucht. Beim Till-Reuter-Motiv war kein Geringerer als Kai-Uwe Gundlach am Werk, einer von Deutschlands berühmtesten Werbefotografen. Er übernahm auch die Regie beim sogenannten »Making-of-Film«.

Die besten deutschen Fotografen 2016/2017

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Diese Fotografen aus dem aktuellen Jahrbuch »Blickfang. Deutschlands beste Fotografen« sollten Sie kennen.

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©Peter Hönnemann, www.peter-hoennemann.de

Natürlich lässt sich wunderbar darüber streiten, wer Deutschlands beste Fotografen sind … Das Jahrbuch »Blickfang« aus dem Norman Beckmann Verlag gibt auf diese Frage nun schon zum neunten Mal eine Antwort – und wir suchen aus dem viereinhalb Kilo schweren Wälzer wiederum unsere ganz speziellen PAGE-Favoriten heraus, die wir hier vorstellen. Tolle Fotografen, manche von ihnen sind schon bekannt, aber auch frische Namen gibt es hier zu entdecken!

Stefanie Päffgen aus Köln fotografiert am liebsten Menschen – und das sehr überzeugend. www.stefanie-paeffgen.de Hinter dem Namen breungrega stecken David Breun and Martin Grega – Spezialisten fürs Thema Auto, einschließlich CGI und Video. www.breungrega.com Fashion, Beauty und Jewelry sind die Themen von Julia Blank aus Leonberg – auch bei Videos. https://juliablank.allyou.net Thorsten Futh bewegt sich zwischen Industrie-, Porträt- und Reportage-Fotografie. Hier fotografierte er für das Solarunternehmen Mobisol in Ruanda und Tansania. www.futh.de Beauty-Motiv vom Berliner Fotografen Ulrich Hartmann für eine Kampagne von Schwan Cosmetics. http://ulrichhartmann.com/ Auch wegen seiner oft ungewöhnlichen Motive wohl einer der spannendsten deutschen Still-Life-Fotografen: Felix Holzer. www.felix-holzer.com Mit ausgefeilten Autoinszenierungen und sehr speziellen Stadtlandschaften wartet Tobias Hutzler aus Hamburg auf, seit neuestem von Severin Wendeler vertreten. Hier ein Bild aus Mumbai. www.tobiashutzler.com Der Berliner Society-, Celebrity-, Fashion- und Porträt-Fotograf Clemens Porikys liebt es luxuriös. Hier ein ein Bild aus einer Modekampagne für Paul Davis in einer Canadian-Pacific-Bahn. www.clemens-porikys.de Nick Frank, brillianter Architekturfotograf aus München, hat hier mal im Müller Schießzentrum in Ulm fotografiert. www.nickfrank.de Jessica Schwarz und Tiago da Silva arbeiten unter dem Namen apricotberlin mit Schwerpunkt Fashion und Lifestyle. Öfter setzen sie ihre Bilder auch mal als Cinemagraphs in Bewegung. www.apricotberlin.com Der Hamburger Fotograf Peter Hönnemann versteht es auch mal zu zaubern ... wie bei diesem Bild des Choreografen und Tänzers Vincent Riebeek. http://peter-hoennemann.de

Das Jahrbuch ist wie immer im Buchhandel, online oder direkt über den Verlag unter www.nbvd-shop.de zu bekommen. Mehr Fotografen-Portfolios findet man übrigens unter www.blickfang-dbf.de.

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BLICKFANG – Deutschlands beste Fotografen 2016/2017 (Band 9)
672 Seiten, 25 x 32 cm
Verlag: Norman Beckmann Verlag & Design, Potsdam & Hamburg
Hardcover, Schutzumschlag, Fadenheftung, Lesebänder
ISBN 978-3-939028-49-9
49,90 Euro

 

Kunst und Unterwäsche-Werbung: Passt das zusammen?

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Über die erste Werbekampagne von Calvin Kleins neuem Kreativdirektor Raf Simons lässt sich diskutieren.

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Der berühmte Raf Simons mischt den Laden bei seinem neuen Arbeitgeber Calvin Klein ordentlich auf. Über das neue, von Peter Saville gestaltete Logo der Marken haben wir bereits berichtet – auch darüber ließe sich natürlich streiten.

Und was macht nun der Mann in der Unterhose vor dem Bild von Andy Warhol? Werbung für Calvin Klein. Sicher keine schlechte Idee, unter dem Motto »American Classics« das Modelabel auf eine Ebene mit Kunstgrößen wie Warhol, Richard Prince, Dan Flavin oder Sterling Ruby zu heben (mit letzterem hat Raf Simons schon bei einer Kollektion für Dior zusammengearbeitet).

Als Fotograf kam bei der Kampagne Willy Vanderperre zum Einsatz, der aus Belgien kommt wie Raf Simons. Die beiden lernten sich über gemeinsame Freunde vor rund zwanzig Jahren auf der Terrasse einer Bar neben der Kathedrale von Antwerpen kennen. Seither sind sie eng befreundet und haben immer wieder zusammengearbeitet – auch wie hier mit Stylist Olivier Rizzo.

Raf Simons, der diese Woche auch seine erste Calvin-Klein-Kollektion auf der New York Fashion Week vorstellt, hat schon immer Mode und Kunst gerne auf überraschende Weise verknüpft. Auf den Fotos von Willy Vanderperre werden die Kunstwerke fast zur Hauptsache, die Gesichter der Models sind kaum zu sehen. Calvin Klein, die Marke mit den Riesenbuchstaben auf dem Unterhosenbund, die auch öfters auf dem Grabbeltisch zu finden ist, präsentiert sich jetzt also kunstaffin, ja geradezu intellektuell. Ob das funktioniert?

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Die jüngste Kampagne von immowelt.de traut sich was

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Für die sonst so braven deutschen Verhältnisse liefert immowelt.de ungewöhnlich lustige und freche Werbung ab!

Mut zeigt immowelt.de schonmal mit allerlei Kalauern, bei denen »immo« statt »immer« zum Einsatz kommt: »Bei uns immo nur mit Südbalkon«, »Weil wir es immo kuschelig wollen« zum Bild oben und so weiter … Vor allem aber die Bildwelten sind teilweise speziell.

Für Fotos wie das des Pärchens oben – das nicht nur mit behaartem Kinn und Oberkörper, sondern auch einer haarigen Wohnungseinrichtung aufwartet – zeichnet der niederländische Fotograf Arthur Mebius verantwortlich. Er ist natürlich kein Unbekannter, wir haben schon so einige witzige Bilder von ihm gesehen. Hierzulande wird Mebius, der übrigens gut deutsch spricht, von der Hamburger Repräsentanz Solar und Fotografen vertreten. Den Setbau übernahm Alexander Kunz, das Styling sowie H&M Gilda sowie Astrid Scheppan von liganord.

Die freche Kampagne wurde von der jungen Nürnberger Agentur FYFF ersonnen. Neben den Printmotiven gibt es einen Werbefilm in Gestalt eines aufwändigen Musikvideos, bei dem Joschka Laukeninks Regie führte. Der hitverdächtige Rap-Song dazu heißt »Für immo« und lässt sich auf der Kampagnen-Microsite herunterladen. Dort gibt es auch sehr lustige 4 bis 6 Sekunden lange Clips, die jeder auf Social Media posten kann.

 

 

 

 

 

Tipps für Nachwuchs-Fotografen

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Kerstin Mende, Head of Art Buying bei Scholz & Friends Hamburg, erklärt jungen Fotografen, wie man ihre Aufmerksamkeit weckt – und wie nicht.

Kürzlich hat in Hamburg wieder der WTSPRNG-Event stattgefunden, bei dem Art-Buyerinnen einiger der besten deutschen Agenturen junge Fotografen beraten. Wir haben hier über die Veranstaltung berichtet – aber auch noch Tipps für unsere Leser eingeholt. In einer kleinen Serie gibt es die nächsten drei Donnerstage Ratschläge von drei weiteren Art-Buyerinnen. Doch lassen wir jetzt Kerstin Mende zu Wort kommen.  

Wer einen Foto-Job für Scholz & Friends machen möchte, muss zuerst an mir vorbei. Denn meine Aufgabe ist es, aus hunderten von Bewerbungen genau den einen Fotografen herauszufiltern, der zu Kunde und Aufgabenstellung perfekt passt.

Die gute Nachricht ist: Ich bin extrem neugierig und nehme mir jeden Tag viel Zeit dafür, das Unterholz meiner Mailbox nach neuen Talenten zu durchforsten. An manchen Tagen reden wir da über nicht weniger als 70 Newsletter und Initiativbewerbungen allein aus dem Bereich Fotografie.

Führt zu der Frage, wie man bei all der Konkurrenz positiv auffallen kann? Die Antwort darauf ist verblüffend einfach. Wer nichts falsch macht, macht schon einmal eine Menge richtig. Damit meine ich, dass es hilft, sich als Anbieter kurz in meine Lage als Einkäuferin zu versetzen. Je schneller ich aussagekräftige Bilder zu sehen bekomme und je mehr ich spüre, das ist jetzt nicht 08/15-Akquise, sondern da hat jemand recherchiert und weiß schon in etwa, was zu unseren Kunden passt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein positiver Eindruck bei mir haften bleibt.

Wenn das so ist, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Vorstellungstermins bei uns in der Agentur. Der muss dann nur noch gut laufen, und schon ist man auf dem Radar einer der besten Agenturen Deutschlands.

Jetzt heißt es Geduld haben. Die guten Leute zu kennen, ist das Eine, den richtigen Auftrag für sie am Start zu haben, das Andere. Erst wenn beides passt, klingelt das Telefon. Deshalb ist es wichtig die richtige Mischung aus »die Nerven behalten« und »auf dem Radar bleiben« zu finden. Hier gilt: Wer nachhakt, sollte einen Aufhänger haben. Bekomme ich aktuelle Bilder, die dem Portfolio eine neue Facette hinzufügen, freue ich mich immer. Über Mailgewitter zum Thema »Wo bleiben die Aufträge« hält sich meine Freude dagegen eher in Grenzen.

Völlig freudlos ist die Idee, einfach mal in der Agentur vorbeizuschauen. Das nervt. Immer. Menschen, die mit Ihrer Mappe unterm Arm unangekündigt in Werbeagenturen auftauchen und damit Erfolg haben, mag es in Vorabendserien geben – im echten Leben nicht. Ehrenwort.

 

 

Tipps für Nachwuchs-Fotografen (2)

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Im zweiten Teil unserer Tipp-Reihe für Nachwuchs-Fotografen gibt Alice Feja, Head of Art Buying bei Kolle Rebbe, Tipps für die »perfekte« Fotografen-Mappe.

 
Kürzlich hat in Hamburg wieder der WTSPRNG-Event stattgefunden, bei dem Art-Buyerinnen einiger der besten deutschen Agenturen junge Fotografen beraten. Wir haben hier über die Veranstaltung berichtet – aber auch noch Tipps für unsere Leser eingeholt. In einer kleinen Serie gibt es vier Donnerstage lang Ratschläge von Art-Buyerinnen. Letztes Mal war Kerstin Mende von Scholz & Friends dran, diesmal kommt Alice Feja zu Wort.

Jeden Tag kommen Fotografen oder deren Repräsentanten zu Kolle Rebbe in die Speicherstadt und präsentieren uns Art Buyern ihre Arbeiten in Form von Mappen. Oft wird in diesem Kontext von der perfekten Mappe gesprochen.

Ich möchte aber bezweifeln, dass es eine perfekte Mappe in diesem Sinne überhaupt gibt. Denn natürlich geht es bei der Beurteilung von Kreativität auch immer sehr stark um subjektive Einschätzungen und nur selten um allgemeingültige Überzeugungen. Perfektes Handwerk vorausgesetzt, geht es mir um die Kombination aus Idee, Motivinterpretation, Liebe zum Detail und eine zeitgemäße technische Umsetzung. Und natürlich kann die erkennbare Themen- oder Kundenexpertise einen entscheidenden Prozentsatz hinzuaddieren.

Darüber hinaus hat eine wirklich gute Mappe aus meiner Erfahrung viel mit innerer Überzeugung und Liebe für die eigene Arbeit zu tun. Deshalb freue ich mich über jeden Fotografen, der seine Bilder mit Stolz und Leidenschaft präsentiert. Ein zögerliches »Eigentlich wollte ich dieses oder jenes Bild ja ganz anders machen…« ist aus meiner Sicht Grund genug, das entsprechende Motiv aus der Mappe zu schmeißen.

Aber wie stellt man nun aber sein Portfolio bestmöglich zusammen?

Im Art Buying dreht sich alles um die Suche nach der unverwechselbaren Handschrift eines Fotografen, um die Suche nach dem einzigartigen und merkfähigen Profil. Idealerweise sehe ich also ein Motiv oder eine Arbeit und habe sofort auch den Namen des Fotografen abrufbereit. Präsentiert sich ein Fotograf vor allem mit aktuellen Arbeiten, also Arbeiten die allesamt nicht älter als 2 Jahre sind, führt das aus meiner Erfahrung häufig dazu, dass die Bilder eine erkennbare Bildsprache und durchgängige gestalterische Linie besitzen. Das gilt für junge Fotografen sowie alte Hasen gleichermaßen. Beeindruckende Motiv-Klassiker oder Arbeiten für besonders interessante Kunden bilden natürlich immer eine willkommene Ausnahme.

Wenn sich in dem Portfolio nicht nur Einzelfotos, sondern auch Serien finden, liest sich eine Mappe flüssig. Zudem zeigen Serien, dass die Ergebnisse keine Zufallsprodukte sind, sondern durch gezielte Planung und bewusste Herangehensweise entstanden sind. Ein Zeichen von Professionalität ist außerdem, wenn sich Fotografen im Vorfeld mit dem Kundenportfolio der Agentur beschäftigen und ihre Mappen zumindest in Teilen individualisieren. Oft wird dadurch das parallel laufende Kennlerngespräch konkreter.

Für das Format oder die Wahl des Papiers in der Mappe gibt es kein klares Richtig oder Falsch. Da dies aber stark die Ästhetik und den Anspruch des Fotografen wiederspiegelt, sollten auch diese Äußerlichkeiten wohl überlegt sein.

Oft werden wir Art Buyer gefragt, ob das Portfolio in gedruckter oder digitaler Form besser sei. Ich persönlich präferiere immer noch die gedruckte Version. Für die Präsentation von Bewegtbildern kommt man natürlich um das iPad oder das Laptop nicht herum.

 

Tipps für Nachwuchs-Fotografen – Teil 1

Tipps für Nachwuchs-Fotografen (3)

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Im dritten Teil unserer Serie erklärt Art-buyerin Susanne Kastner-Linke, warum jeder Fotograf eine Website braucht – und was dabei zu beachten ist.

Kürzlich hat in Hamburg wieder der WTSPRNG-Event stattgefunden, bei dem Art-Buyerinnen einiger der besten deutschen Agenturen junge Fotografen beraten. Wir haben hier über die Veranstaltung berichtet – aber auch noch Tipps für unsere Leser eingeholt. In einer kleinen Serie gibt es vier Donnerstage lang Ratschläge von Art-Buyerinnen. Die letzten Male waren Kerstin Mende von Scholz & Friends und Alice Feja von Kolle Rebbe dran, diesmal kommt Susanne Kastner-Linke zu Wort. Nach Stationen bei Jung von Matt, Springer & Jacoby sowie Thjnk berät sie jetzt als freie Art-buyerin Agenturen und Unternehmen.

Liebe Fotografen,

hier ist die gute Nachricht: wir lieben gedruckte Portfolios. Keine Frage, bei persönlichen Vorstellungsgesprächen bevorzugen wir sie sogar. Und die gibt es bei uns täglich. Doch bevor wir jemanden einladen, nehmen wir sein wichtigstes Aushängeschild genau unter die Lupe: seine Website.

Ein Fotograf ohne Website? Unvorstellbar! Denn die Zeiten, in denen extra Mappen für den Job bestellt wurden, sind passé. Auch Archive mit gedruckten Arbeitsbeispielen gibt es kaum noch. Heute begnügen wir uns mit der viel schnelleren Online-Version.

Ein Art Buying arbeitet schnell und gezielt. Deshalb ist für uns bei thjnk die oberste Prämisse einer Website, eine übersichtliche, schnell erfassbare Struktur. Komplizierte Menüführungen, aufwendige Flashanimationen und Spielereien können zwar lustig sein, sind für uns aber meistens hinderlich. Das heißt aber nicht, dass die Optik egal wäre. Im Gegenteil.

Wie der Rahmen ein Gemälde erst vollständig zur Geltung bringt, trägt das Design der Website viel zum ersten Eindruck bei. Es ist eine gute Chance für den Fotografen, uns auf den ersten Blick seine stilistische Richtung zu zeigen. Aber auch hier gilt wie beim Bilderrahmen: Das Design sollte schlicht sein und nicht von den Fotos ablenken. Nach dem Motto: Weniger ist mehr.

Wie gesagt, in einer Werbeagentur spielt zügiges Arbeiten eine große Rolle. Für uns ist es darum wichtig, dass wir schnell einen Überblick über die Arbeiten des Fotografen bekommen. Thumbnails und eine Übersichtsgalerie helfen uns enorm. Eine große Darstellung der Bilder sollte unbedingt möglich sein. Oft erstellen wir für unsere Kunden Moodboards oder nutzen Bilder zum Layouten, dafür ist eine Download-Funktion oder Drag and Drop Gold wert. Sind die Arbeiten thematisch unterschiedlich, hilft die Gliederung in einzelne Kategorien.

Genau wie ihr gedrucktes Portfolio sollten Fotografen ihre Website stets aktuell halten. Ein Archiv mit älteren Arbeiten kann aber durchaus hilfreich sein, wenn man nach bestimmten Bildern sucht. Ein Tipp noch: Da in der Werbebranche mittlerweile mit verschiedensten Geräten gearbeitet wird, raten wir, die Seite auch für Tablets und Smartphones zu optimieren.

 


Tipps für Nachwuchs-Fotografen (4)

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Im vierten Teil unserer Serie gibt Susanne Nagel, Chief Curation Officer bei thjink, eine Einschätzung zur Lage auf dem Fotografenmarkt.

Kürzlich hat in Hamburg wieder der WTSPRNG-Event stattgefunden, bei dem Art-Buyerinnen einiger der besten deutschen Agenturen junge Fotografen beraten. Wir haben hier über die Veranstaltung berichtet – aber auch noch Tipps für unsere Leser eingeholt. In einer kleinen Serie gibt es vier Donnerstage lang Ratschläge von Art-Buyerinnen. Die letzten Male waren Kerstin Mende, Alice Feja und Susanne Kastner-Linke dran, zum Schluss kommt Susanne Nagel von thjnk zu Wort. 

Der Fotografenmarkt ist sehr viel größer geworden. Nach meinem Empfinden leider etwas mehr in Bezug auf Quantität als auf Qualität.

Daraus resultiert ein stärkerer Wettbewerb unter den Fotografen. Das spornt viele an besser zu werden, mehr eine eigene Handschrift zu finden oder schlichtweg das fotografische Herz neu zu entdecken. Es führt aber teilweise auch dazu, dass Fotografen für Shootings Kampfpreise abgeben, bei denen man sich fragt, ob für sie am Ende wirklich eine schwarze Zahl übrig bleibt.

Jetzt könnte man denken, dass wir das bei uns in der Agentur gut finden. Um ehrlich zu sein – nein. Auch wenn wir dafür bekannt sind, Kosten sehr hart zu verhandeln: Qualität hat immer ihren Preis. Kampfpreise sind zudem der Tod jeglichen kreativen Freiraums und zerstören sukzessive die Marktpreise.

Nun werden viele sagen: »Die hat leicht reden, muss sie sich doch auch nicht zwischen so vielen Fotografen behaupten.« Das stimmt. Aber ich glaube fest daran, dass man nur eine Chance hat, sich von vielen abzusetzen, indem man schlichtweg besser ist als die anderen – nicht billiger (es gibt für mich einen großen Unterschied zwischen »billiger« und »günstiger«).

Besser darin, »den eigenen Stil zu finden«. Besser darin, »am Puls der Zeit zu sein«. Besser darin, »mutig zu sein«. Besser darin, »an sich zu glauben«. Das bedeutet auch, ständig gegen den Strom schwimmen zu müssen – anstrengend, aber macht Muckis. Das alles geht natürlich nur, wenn man seine eigene fotografische Arbeit wirklich liebt und damit zufrieden ist.

Alle, denen es so geht wie damals mir nach meiner Assistenzzeit – ich fand mich fotografisch nicht gut genug – sollten sich überlegen, ob das wirklich der richtige Beruf für sie ist. Denn halb gut ist eben nur halb gut. Und dafür ist die Branche zu hart umkämpft.

Wenn es aber der richtige Job ist, dann los.

Aber auch mit dem Wissen, dass Fotografie auf dem Markt heute kein Sologitarrist mehr ist und nie mehr sein wird. Man muss sich schon für mehrere Instrumente interessieren, die Brücke zu Bewegtbild schlagen wollen – und vor allem offen für alle technischen Weiterentwicklungen sein. Allerdings ohne zu meinen, dass die Technik am Ende alles richten wird.

Mich erschreckt die Häufigkeit, in der ich von Fotografen den Satz höre: »Das machen wir später in der Post.« Nicht weil ich auf einer »Wir-fotografieren-alles-in-einem-Schuss«-Nostalgiewelle surfe, sondern weil ich das Gefühl habe, dass das Wort Handwerk manchmal nur noch in 2-Punkt-Größe geschrieben wird. Aber es gibt zum Glück auch viele Fotografen, die tolle Sachen machen.

Viele, die schon sehr lange im Job sind und sich immer weiterentwickelt haben und viele junge Fotografen, die dabei sind, ihre eigene fotografische Handschrift zu finden. Und das ist das Wichtigste daran: sich davon auch nicht abbringen lassen.

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